Die Grillsaison läuft und angenehme Temperaturen locken so manchen in den Garten. Wer einen Gas-Grill besitzt, braucht sich um das Anzünden des Grills keine Sorgen zu machen. Auch Kleingärtner werten ihr Häuschen gerne mit einem Gaskocher auf, um mehr Zeit im Grünen verbringen zu können. Dasselbe gilt für Camper. Doch beim Transport von Gasflaschen ist Vorsicht geboten – sonst kann es schnell gefährlich und teuer werden.
Dies musste auch ein Autofahrer leidvoll erfahren, der eine Gasflasche zum Austausch transportieren wollte. Denn unmittelbar nach dem Starten des Motors kam es zu einer heftigen Explosion. Deren Energie war so heftig, dass Teile des Autos durch das Umfeld geschleudert und weitere Fahrzeuge sowie ein Gebäude beschädigt wurden.
Die Gefahr, die von einer falsch oder nicht gesicherten Gasflasche ausgeht, wird leicht unterschätzt. Dies gilt insbesondere für den Umstand, dass z.B. Gas aus einer unzureichend gesicherten Flasche austreten und sich entzünden oder auf andere Weise die Gesundheit des Fahrers und anderer Insassen des Fahrzeugs beeinträchtigen kann. Zudem können falsch transportierte Druckgasflaschen bei abrupten Bremsmanövern oder Unfällen beschädigt werden (z.B. kann das Ventil abreißen) oder zu tödlichen Geschossen werden.
Um Gasflaschen sicher zu transportieren, sind vor dem Verladen der Druckminderer und Armaturen sowie etwa vorhandene Schläuche zu entfernen. Das Ventil muss dicht verschlossen sein und ist durch die Verschlussverschraubung und mit einer Schutzkappe oder einem Kragen zu schützen. Sollte dies nicht möglich sein, ist ein geeigneter Schutzbehälter (z.B. eine Kiste) zu verwenden. Außerdem ist für eine hinreichende Belüftung zu sorgen. Dies kann geschehen, indem mindestens ein Fenster einen Spalt breit geöffnet oder das Lüftungsgebläse auf höherer Stufe eingeschaltet wird.
Damit Gasflaschen beim Bremsen oder Abbiegen nicht zu Geschossen werden, müssen sie sicher verstaut werden. Dies ist mit verhältnismäßig günstigen Mitteln zu erreichen. Reibungserhöhende Unterlagen verhindern das Verrutschen bei leichten Fahrzeugbewegungen. Umfallen, Herunterfallen oder Verrollen lassen sich durch geeignete Verzurrungen verhindern. Dabei ist allerdings darauf zu achten, dass der Ventilanschluss auch bei starkem Bremsen nicht beschädigt werden kann.
Es ist nachrangig, ob eine Gasflasche stehend oder liegend transportiert wird. Entscheidend ist die hinreichende Sicherung. Allerdings nutzt auch eine noch so gut gesicherte Flasche nur wenig, wenn andere Gegenstände lose herumfliegen und zum Beispiel das Ventil beschädigen können. Auch die übrigen mitgeführten Gegenstände – z.B. Zubehör und Werkzeuge – sind so zu sichern, dass Flasche und Ventil nicht beschädigt werden können.
Da transportierte Gase als Gefahrgut einzustufen sind, werden Verstöße gegen Ladungssicherungs- und Transportvorschriften mit hohen Bußgeldern und auch Punkten geahndet. Dies gilt nicht nur für den ungesicherten Transport als solchen, sondern auch für das Fehlen von Sicherungsvorrichtungen, wie z.B. die Schutzkappe oder den Kragen.
Vermeiden Sie unnötigen Ärger und Kosten, indem Sie auf eine ausreichende Ladungssicherung achten. Der Aufwand ist überschaubar. Bei Zweifeln oder Fragen kann Ihr Gashändler beraten. In der Regel verfügt er auch über entsprechende Hinweis- und Merkblätter.
Sollte es trotz richtiger Ladungssicherung zu Problemen oder gar zu einem Schaden gekommen sein, sprechen Sie mit uns!
Voigt regelt!
Bildnachweis: Polizei Coesfeld