Das erfüllungsinteresse eines Leasinggebers ist am ende des Leasingvertrages darauf gerichtet, das Leasingfahrzeugs in vertragsgemäßem Zustand zurückzuerhalten. Wird ein Leasingfahrzeug zurückgegeben und weist es Schäden oder Verschlechterungen auf, die über die vertragsgemäße Abnutzung hinausgehen, hat der Leasinggeber – abhängig von den vertraglichen Vereinbarungen – gegenüber dem Leasingnehmer einen Anspruch auf Zahlung eines Minderwertausgleichs.
Der Anspruch wirkt wie ein Schadensersatzanspruch. Es handelt sich jedoch um einen Erfüllungsanspruch des Leasinggebers, der der Amortisation der Gesamtaufwendungen des Leasinggebers dient, die durch die Leasingraten und die Verwertung des Leasingfahrzeugs nach Vertragsablauf erzielt werden. (vgl. BGH, Urt. v. 17.07.2013, Az. VIII ZR 334/12; BGH, Urt. v. 24.04.2013, Az. VIII ZR 265/12; BGH, Urt. v. 18.05.2011, Az. VIII ZR 260/10; BGH, Urt. v. 01.03.2000, Az. VIII ZR 177/99; BGH, Urt. v. 24.04.1996, Az. VIII ZR 150/95; OLG Stuttgart, Urt. v. 19.12.2023, Az. 6 U 9/23